Regionaltreffen

Der Lassalle-Kreis verfügt auch über regionale Strukturen (Siehe Menü: Service/Regionalvertreter). In regionalen Treffen und Stammtischen werde aktuelle SPD-Themen genauso wie interne Belange diskutiert.

 

Herbsttreffen in Tübingen: Lassalle-Kreis spricht mit SPD-Parteivorstand

 Lassalle-Kreis spricht mit SPD-Parteivorstand

Der Lassalle-Kreis lud am 23. November 2013 hochrangige SPD-Politiker nach Tübingen ein, um über die Koalitionsverhandlungen und den bevorstehenden Mitgliederentscheid zu diskutieren. Das Herbsttreffen diente auch dazu, sich auf Landesebene besser kennenzulernen und zu vernetzen.

Herzstück des Treffens war eine Diskussionsrunde am Vormittag, bei der Christian Böttcher, Mitglied des Bundesvorstands, zwei Bundespolitiker der SPD, Michaela Engelmeier-Heite aus dem Parteivorstand und Martin Rosemann, den Tübinger SPD-Abgeordneten, begrüßen durfte. Diese Diskussion war parteiöffentlich, so dass sich der Lassalle-Kreis auch über Genossinnen und Genossen aus dem Tübinger Ortsverein freuen konnte, die der Einladung folgten. Beide Bundestagsabgeordnete warben für den Koalitionsvertrag, mussten sich aber auch kritische Fragen unter anderem zum Thema Energiewende stellen. Michaela Engelmeier-Heite, Wahlkreis Oberbergischer Kreis / NRW, verteidigte den Einsatz von Hannelore Kraft für eine überdachte Kohlepolitik und sagte plakativ: „Kohle strahlt nicht!“

Ein weiteres großes Thema war die Möglichkeiten bei Scheitern des Mitgliederentscheids doch noch eine rot-rot-grüne Regierung auf die Beine zu stellen. Martin Rosemann entgegnete hier aber ganz klar, dass man nicht mit der Linken koalieren wird, da Gregor Gysi selbst sagt, dass die Fraktion nicht zu kontrollieren sei und sich offensichtlich auch linke Antisemiten in deren Reihen finden.

Im Anschluss an die Diskussion ging es für den Lassalle-Kreis intern weiter und es wurde der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD mit dem Dachverband Deutsche Burschenschaft diskutiert. Einstimmig wird die Deutsche Burschenschaft als sehr kritisch gesehen, wobei der Lassalle-Kreis vor allem auch das Dilemma der Genossen nachvollziehen kann, die seit Jahrzehnten sowohl der SPD, wie auch der DB angehören und nun zwischen diesen beiden wählen müssen, obwohl sie sich mit beiden sehr intensiv verbunden fühlen.

Die Lassalleanerinnen und Lassalleaner nutzten den Besuch in Tübingen aber auch, um die liebliche Stadt am Neckar besser kennenzulernen und die regionale Küche zu genießen. Christian Böttcher resümiert: „Das erste landesweite Treffen in Baden-Württemberg war ein großer Erfolg und die Kombination von parteiöffentlichen und internen Elementen hat sich bewährt, um die Akzeptanz in der Partei zu stärken und Ressentiments gegen Studentenverbindungen im Allgemeinen abzubauen und eine differenzierte Sichtweise zu entwickeln. Sicher wird sie daher ein Grundstein für weitere Veranstaltungen und keine Eintagsfliege bleiben.“

 

Januar 2013

Lassalle-Kreis Vortrag in Tübingen
"Brüder zur Sonne zur Freiheit" - Ferdinand Lassalle und die Sozialdemokratie im Kaiserreich"

Auf Einladung des Tübinger Lassalle-Kreises referierte am 17. Januar Herr Dr. Braun von der Stiftung Reichspräsident-Ebert-Gedenkstätte in der Tübinger Universität zur Biographie Ferdinand Lassalles und den
Anfängen der Arbeiterbewegung im Kaiserreich. Die Veranstaltung, die der Lassalle-Kreis in Kooperation mit den  Tübinger Jusos und der örtlichen Juso-HSG veranstaltete, fand guten Zuspruch, sodass sich Dr. Braun einer zahlenmäßig nicht zu unterschätzenden und hochinteressierten Zuhörerschaft gegenüber befand. Neben biographischen Höhepunkten aus Lassalles Leben, wie zum Beispiel sein Engagement während der Deutschen Revolution 1848/1849, ging es um seine Bedeutung für die frühe Arbeiterbewegung als Integrationsfigur, aber auch als Inspirator mit großem Potenzial, das sogar Bismarck erkannte, der öfter mit dem jungen Sozialisten zusammentraf.
Der Lassalle-Kreis hat in Tübingen einer seiner größten Ortsgruppen, wodurch regelmäßig Veranstaltungen angeboten werden können.

 

Regionaltreffen Franken - Bericht

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Farbenschwestern und Farbenbrüder,

am 30. März 2011 fand das erste fränkische Regionaltreffen des Lassalle-Kreises im Bamberger Brauereigasthof „Spezial“ statt – gerne möchte ich Euch kurz davon berichten. Der Abend diente dem Kennenlernen und dem politischen Austausch – nicht zuletzt über das Zusammenspiel von SPD und Korporationen an den fränkischen Hochschulorten. Wir haben vereinbart, dass wir uns künftig gegenseitig vernetzen wollen, vor allem per E-Mail. Gemeinsame Treffen soll es bei aktuellen Anlässen geben. Anfragen, die einzelne Hochschulorte betreffen, werden wir untereinander entsprechend weiterleiten. Inhaltlich sprachen wir nicht zuletzt über den vorliegenden Satzungsentwurf des Lassallekreises; die Vorschläge werden wir dem Vorstand in Kürze zuleiten.

Vor dem Regionaltreffen fand eine Gedenkfeier in der Luitpoldstraße statt, wo drei „Stolpersteine“ an Willy Aron (Burschenbund Wirceburgia) und seine Eltern erinnern. Willy Aron, selbst korporierter Sozialdemokrat, war das erste Opfer, das der Nationalsozialismus aus Bamberg forderte. Hatte er sich bereits vor der sogenannten „Machtergreifung“ im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, als Mitglied der Arbeiterjugend und als junger Justizreferendar gegen den Nationalsozialismus engagiert, wurde er unmittelbar danach verhaftet und im Mai 1933 im Konzentrationslager Dachau brutal ermordet. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Bamberg. Der Erste Vorsitzende für die Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e. V. (www.willy-aron-gesellschaft.de) und ich für den Lassallekreis hielten zwei kurze Gedenkreden. Der Vorsitzende der Aron-Gesellschaft überlegte in seiner Rede, was aus Willy Aron geworden wäre, wenn er den Nationalsozialismus überlebt hätte; vielleicht hätte er sich in der frühen Bundesrepublik als Jurist auf ähnliche Weise engagiert wie Fritz Bauer.

Gemeinsam gedachten wir Willy Aron in einer Schweigeminute und legten ihm zu Ehren eine Rose an seinem „Stolperstein“ nieder. Zu der Gedenkfeier konnten wir auch einige Gäste begrüßen, darunter zum Beispiel den Bamberger Diözesanbeauftragten für das Martyrologium des zwanzigsten Jahrhunderts und eine Schülerin, die an einer Facharbeit über Willy Aron arbeitet. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch auf die neue Homepage des Lassallekreises und die Rubrik korporierter Sozialdemokraten hingewiesen, die auch an Willy Aron erinnert. Die Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg  und der fränkische Lassallekreis vereinbarten, künftig vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und das Gedenken an unseren korporierten Genossen Willy Aron zu pflegen, unter anderem durch den gemeinsamen Einsatz für das geplante  Denkmal „Bamberger Widerstand“, mit dem auch Willy Aron als Vertreter des örtlichen sozialdemokratischen Widerstandes geehrt werden soll. Die Erinnerung an Willy Aron ist für uns Vermächtnis und Auftrag zugleich. Wir verneigen uns in Hochachtung und Dankbarkeit vor unserem korporierten Genossen, der sich in politisch schwerer Zeit für Freiheit und Demokratie eingesetzt hat  - und für diesen Einsatz mit seinem jungen Leben bezahlen musste.

Ich denke, dass dies ein guter Auftakt war. Wer etwas bewegen möchte, muss sich vernetzen. Umso erfreulicher ist es, wenn der Lassallekreis in Franken mit der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg, an deren Gründung  zahlreiche Bamberger Sozialdemokraten beteiligt waren, zusammenarbeiten kann. Der erste Schritt, die korporierten Genossen in Franken stärker zu vernetzen, ist getan. Gehen wir die weiteren Schritte.