Bericht der Jahrestagung 2014 aus Göttingen
Die Jahrestagung des Lassalle-Kreises fand am ersten Septemberwochenende (5.-7.9.2014) in der traditionsreichen Universitätsstadt Göttingen statt. Mit etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet war es die bislang größte Jahrestagung des Lassalle-Kreises.
Das Programm war mit arbeitsintensiven, aber auch kulturellen Punkten bunt gemischt. So begann die Tagung offiziell am Freitagabend mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden und einen interessanten Vortrag von Michael Eggers, Ministerialdirigent a.D., der über den Widerstand des Corpsstudenten Wilhelm Abegg berichtete, der unter anderem in Preußen maßgeblich den Aufbau einer modernen und zivilen Polizeistruktur vorantrieb.
Am Samstag begann das Programm bei bestem Wetter mit einer großzügigen Stadtführung, bei der neben dem historischen Rathaus natürlich auch der Gänseliesel ein Besuch abgestattet wurde. Höhepunkt aber war der Besuch der Universität mit ihrem authentischen Karzer, in dem sich viele Raufbolde an den Wänden verewigt hatten, unter anderem Otto von Bismarck.
Dreh- und Angelpunkt an diesem Samstag war allerdings die Mitgliederversammlung, auf der konstruktiv gearbeitet, aber auch lebhaft und angeregt diskutiert wurde. Ein besonders wichtiger Punkt für die Genossinnen und Genossen des Lassalle-Kreises ist weiterhin die klare Abgrenzung gegenüber rechtsextremistischen und -radikalen Äußerungen aus Kreisen deutschnationaler Burschenschaften. „Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, wie wir es alle im Lassalle-Kreis sind, widersetzen wir uns jedweder Form von Rassismus, Antisemitismus und Faschismus“, so der Vorsitzende Florian Boenigk. Der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD mit dem Dachverband der Deutschen Burschenschaft (DB) wird aber als unnötig angesehen, da er SPD-Mitglieder diskriminiert und zur Denunziation aufruft.
Am Abend kamen die Mitglieder und Gäste zur traditionellen Lassalle-Kneipe zusammen, bei der zahlreiche Grußworte gehalten und gemeinsam sowohl Studenten- wie auch Arbeiterlieder gesungen wurden. Spät nach Mitternacht ertönte Der Steiger durch die sangesfreudige Corona. Mit Abstand war dies der festliche Höhepunkt der Tagung. Vor der Abreise am Sonntag kamen die Genossinnen und Genossen noch zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen, bei dem die rege Diskussion über Unvereinbarkeitsbeschlüsse, die Parteijugend und die Rolle von Verbindungen in und für die Gesellschaft und SPD thematisiert wurden.
Ein großer Dank geht an die Göttinger Organisatoren sowie der Landsmannschaft Verdensia und dem Göttinger Wingolf, die die Jahrestagung sehr gut vorbereitet und durchgeführt haben. Göttingen bleibt uns mit Sicherheit in bester Erinnerung!