Unvereinbarkeitsbeschluss ist falsche Strategie im Kampf gegen rechts

Der nun durch den Parteivorstand umgesetzte Parteitagsbeschluss dient einerseits lediglich der Profilierung einzelner SPD-Gruppierungen – andererseits zwingt er Genossen zum Austritt, die oft jahrzehntelang die Parteiarbeit auf vielen Ebenen mitgetragen haben. Das ist die falsche Strategie im Kampf gegen rechte Intelligenz“, stellt Florian Boenigk, Bundesvorsitzender des Lassalle-Kreises klar. Der Lassalle-Kreis wünscht sich von der SPD eine solidarische Unterstützung der korporierten Genossen, die aktiv den Rechtsradikalismus an Universitäten bekämpfen.

Kommentar zum Antrag "Unvereinbarkeit mit der Deutschen Burschenschaft" auf dem SPD-Bundesparteitag in Leipzig:

Vorsitzender Florian Boenigk:

"Aus Sicht des Lassalle-Kreises sehen wir natürlich einerseits die streng zu verurteilende Entwicklung im Dachverband der Deutschen Burschenschaft, andererseits hoffen wir mit verdienten langjährigen Genossen (und zum Teil Gewerkschaftsmitgliedern), dass sie ihre Burschenschaft bald vom Dachverband der Deutschen Burschenschaft lösen können. Dieser interne Kampf ist mühsam, da hohe Quoren bei Generalkonventen (in manchen Bünden einmal pro Jahr) erreicht werden müssen."

Lassalle und die SPD

Andere mit Argumenten überzeugen, Gegenpositionen widerlegen, Mehrheiten schaffen – das macht den Konvent einer Studentenverbindung aus. Lassalles Jahre in seiner Verbindung waren auch seine Lehrjahre als Redner. Nicht zuletzt als Verbindungsstudent erwarb er sich das Rüstzeug und das Selbstbewusstsein für seine späteren Auftritte als Jurist und als Politiker.

Korporierte Genossen

Seit Gründung der SPD gab es zu allen Zeiten zahlreiche korporierte Genossen, berühmte und weniger berühmte, und auch korporierte Genossinnen. Stellvertretend wollen wir an dieser Stelle an einige bereits verstorbene korporierte Sozialdemokraten erinnern: an ihr Leben und Wirken - und an den Umstand, dass es für sie kein Widerspruch war, sich zugleich für ihre Verbindung und für die SPD zu engagieren.

Burschenschafter Ferdinand Tönnies (1855-1936)

Im Sommersemester 1872 ging er zunächst nach Straßburg, war jedoch vom dortigen Studentenleben abgeschreckt und wechselte einige Wochen später nach Jena. Hier meldete sich bei der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller aktiv, in welcher er Fux wurde, wie bereits einige nähere und entferntere Verwandte in den Jahren zuvor. Er beschäftigte sich mit lateinischer Grammatik sowie Geschichtsphilosophie und frönte dem Verbindungsleben.

Seiten