Wilhelm (Willy) Aron (1907-1933)
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Justizreferendar und erstes Bamberger Opfer des Nationalsozialismus
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geb. am 3. Juni 1907 in Bamberg, ermordet am 19. Mai 1933 in Dachau
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Wirceburgia [Würzburg] und Südmark [München] (Verkehrsgast), beide Burschenbundsconvent
Willy Aron (in der Bildmitte mit Fliege) war das erste Opfer, das der nationalsozialistische Terror aus Bamberg forderte. Als Waffenstudent der paritätischen Studentenverbindung "Wirceburgia", der Aron im Wintersemester 1925/26 beitrat, engagierte er sich weiterhin in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend seiner Heimatstadt. Schon früh geriet der kämpferische Jungsozialist ins Visier der Nationalsozialisten.
Als Justizreferendar hatte er im Prozess um eine von den Nazis initiierte Massenschlägerei die Verteidigung mehrerer Sozialdemokraten übernommen. Ob seine Führungstätigkeit innerhalb des örtlichen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold oder seine Äußerung, die neuen Machthaber hätten den Reichstag selbst in Brand gesteckt, den äußeren Anlass für seine frühe Verhaftung gab, ist bis heute umstritten.
Im Konzentrationslager Dachau wurde er brutal misshandelt. Sein Sarg durfte bis zur Beisetzung am 22. Mai 1933 auf dem jüdischen Friedhof in Bamberg nicht mehr geöffnet werden.
Text: Axel Bernd Kunze
Hier finden Sie einen ausführlichen Lebenslauf.
Die Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e. V., die zu seinem siebzigsten Todestag gegründet wurde, hält sein Gedächtnis bis heute wach.
Abbildung: Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des SPD-Unterbezirks Bamberg/Forchheim. Quelle: Archiv der SPD Bamberg-Stadt.